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Zeitzeugengespräch mit AGBU Germany "Zeugen der Vernichtung, gestern und heute" ​
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ZEUGEN DER VERNICHTUNG, GESTERN UND HEUTE
AGBU Germany Präsident Georgi Ambarzumjan zu Gast bei Martin Kranz von Achava Festspiele Thüringen und Düzen Tekkal von HAWAR.help: Überlebende der Shoah, des Terrors des so genannten “Islamischen Staats” und Betroffene des Bergkarabach-Kriegs im Gespräch.

Berlin – December 15, 2020

Die digitale Dialogveranstaltung brachte Betroffene und Überlebende der Shoah, des Völkermords an den Jesiden (2014), des aktuellen Berkarabach-Konflikts sowie zwei Schulklassen in Berlin und Weimar miteinander auf Augenhöhe ins Gespräch. Ohne den einzigartigen “Zivilisationsburch” (Dan Diner), den der Holocaust markiert und das jeweils Spezifische der Ereignisse aus dem Blick zu verlieren, wurden mögliche Parallelen zwischen ihnen aufgezeigt. Denn es gilt nach wie vor zu verhindern, dass sich Verbrechen gegen die Menschheit im 21. Jahrhundert wiederholen. Anhand der Erfahrungen der Überlebenden wurde der jungen Generation vor Augen geführt, zu wie viel Resilienz und Widerstandskraft Menschen angesichts lebensbedrohlicher Umstände fähig sind – auch in Hinblick auf die derzeitige globale Pandemie. Zudem wurde der Versuch unternommen, die historischen Ereignisse in Beziehung zu setzen zum jüngsten Angriffs Aserbaidschans gegen die Region Bergkarabach – aber auch zu jüngeren Menschenrechtsverletzungen wie sie an den Rohingya in Myanmar und an den Uighuren in China verübt werden.

AGBU Germany Präsident Georgi Ambarzumjan: “Es war mir eine große Ehre Frau Fahidi Éva, eine Überlebende des Holocausts, kennenlernen zu dürfen. Für mich war es sehr bewegend zu erfahren, wieviel Frau Fahidi in ihrem jungen Leben erdulden musste und wie sie einen Weg fand, mit dem Trauma umzugehen. Es ist für mich schlicht nicht vorstellbar, über wieviel Lebenskraft sie verfügt und wie stark der von ihr bezeichnete “Wille zur Existenz” sein musste, um weiterzumachen und sich nicht nur des Überlebens sondern auch der Schönheit des Lebens zu erfreuen. Als Armenier bewegte mich zudem, dass Frau Fahidi in ihrer Jugend den damaligen Bestseller “Die 40 Tage von Musa Dagh” von Franz Werfel gelesen hatte, ein Epos über den armenischen Völkermord, der auf ausführlichen Quellenstudien beruht und den Genozid einer breiten Weltöffentlichkeit bekannt machte.

Von meinem Podiumskollegen Radwan Al Dinay, der den Genozid des Islamischen Staates gegen seine Religionsgemeinschaft überlebt hat und nun sich zum Ziel gesetzt hat, Pädagoge zu werden, war ich ungemein beeindruckt. Er ist ein Beispiel für die Resilienz der Jesiden, die in ihrer Geschichte leider unzählige Verbrechen erfahren mussten, aber weiterhin für ihre Freiheit und Anerkennung kämpfen. Als Armenier freut es mich, dass unsere jesidischen Brüder und Schwestern in Armenien und Arzach frei leben können und dass in der Ortschaft Aknalich in Armenien der größte Tempel der Jesiden weltweit steht. Jeder Armenier ist dankbar für den Einsatz der jesidischen Soldaten, die auch für die Freiheit Armeniens und Arzach kämpften und es heute noch tun.”

(Bildrechte: Hawar.help)

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung “Zeugen der Vernichtung, gestern und heute” kann hier angeschaut werden:

Headquartered in Berlin, AGBU Germany is the first German Chapter of the New York-based Armenian General Benevolent Union (AGBU), the world’s largest non-profit organization devoted to upholding the Armenian heritage through educational, cultural, and humanitarian programs across the globe. AGBU has an active presence in 32 countries and 75 cities.

AGBU Germany was founded in 2020 in the awareness of its responsibility towards the Armenians in Germany, Armenia, Artsakh, and the Diaspora. Inspired by the unwavering determination of its mother organization AGBU founded in 1906, and in appreciation and recognition of its continuous achievements, the Chapter fits as a German link into the ranks of international AGBU Chapters as well as into the global Armenian nation.

Paris 1925, meeting of the AGBU Central Board, seated center, Boghos Nubar. Earliest photo available of the Central Board.
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