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Zwei Jahre AGBU Germany:
Krisenzeiten mit Engagement begegnen
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AGBU Germany feiert heute sein zweijähriges Bestehen. In dieser Zeit hat sich der Verein als wichtiger Akteur der armenischen Gemeinschaft in Deutschland erwiesen und sich auch im Jahre 2022 dieser Rolle entsprechend für die Förderung  des Völkerverständigungsgedankens, der armenischen Kunst und Kultur sowie von Hilfeleistungen für Bedürftige engagiert.

Berlin – December 10, 2022

AGBU Germany, die erste deutsche Dependance der weltweit größten armenischen Wohltätigkeitsorganisation AGBU, feiert am 10. Dezember 2022 ihr zweijähriges Bestehen. Auch im zweiten Jahr seiner Existenz hat AGBU Germany ein breites Spektrum an Initiativen ins Leben gerufen, um der global Armenian nation zu dienen.

Anfang 2022 unterstützte der Verein die im Grenzgebiet zwischen Armenien und Arzach tätige Wohltätigkeitsorganisation “All for Armenia” mit einer Spende. Den Terror Aserbaidschans zum Trotz, versorgten sie Familien mit elektrischen Heizgeräten, als diese unter eisigen Temperaturen litten. Aserbaidschan hatte systematisch die einzige Gaszufuhr für 120.000 Menschen in Arzach unterbrochen, um die Bevölkerung zu terrorisieren. Ohne Wärme mussten Schulen und medizinische Zentren wochenlang geschlossen werden und viele Kinder erkrankten an Lungenentzündungen. Die Großzügigkeit unserer Mitglieder ermöglichte diese Spende an “All for Armenia”. 

 

Die Republik Arzach bleibt weiterhin in unserem Fokus. Es war ein persönliches Anliegen des Präsidiums, sich als einziger deutsch-armenischer Verein für die Auftritte des Vahram Papazyan Staatstheaters der Republik Arzach in Deutschland zu engagieren und den Besuch des 16-köpfiges Theaterensembles federführend vorzubereiten und zu finanizeren. Der Besuch des Ensembles in Berlin sowie die Aufführung der Bühneninszenierung des Bestseller-Romans “Drei Äpfel fielen vom Himmel” der russisch-armenischen Schriftstellerin Narine Abgaryan wurden insbesondere durch die großzügigen Spenden unserer AGBU-Mitglieder und Sponsoren finanziert. Dank der Mithilfe des sehr geschätzten Bischofs Serovpe Isakhanyan konnte neben der unter der Schirmherrschaft von AGBU Germany organisierten und durchgeführten Hauptaufführung in Berlin auch eine Aufführung in Köln stattfinden, deren Koordination von AGBU Germany begleitet wurde.

Alle Schauspieler und Schauspielerinnen des Staatstheaters aus Arzach haben im jüngsten türkisch-aserbaidschanischen Krieg gegen das armenische Volk ein Familienmitglied verloren. Alle männlichen Schauspieler sind Veteranen von mindestens einem der drei Kriege in Arzach. Unter der Schirmherrschaft von AGBU Germany trat das Staatstheater der Republik Arzach schließlich vor ausverkauftem Haus im ältesten Kabarett-Theater Berlins auf und wurde nach einer herzzerreißenden Aufführung mit frenetischem Applaus geehrt. Eine diplomatische Intervention der aserbaidschanischen Botschaft in Berlin im Vorfeld der Aufführung blieb dank des Einsatzes des Präsidiums erfolglos und das Stück konnte wie geplant aufgeführt werden.

Im Laufe des Jahres hatte das Präsidium ferner die Gelegenheit, Vertreter der Mutter- und Schwesternorganisationen im Rahmen von AGBU-internen Veranstaltungen zu treffen. Im Juni fand das European Consultative Meeting in Genf statt, wohin Ohanes Altunkaya und Georgi Ambarzumjan vom AGBU-Zentralvorstand eingeladen wurden, um mit weiteren internationalen Vertretern der AGBU über die Mission und –Strategie der AGBU für die nächsten 20 Jahre zu diskutieren. Im Rahmen dieser Konferenz wurden die Beziehungen Armeniens und Arzachs zur Diaspora und die aktuellen Herausforderungen, denen die drei Säulen der armenischen Nation gegenüberstehen, analysiert, um anschließend neue Denk- und Herangehensweisen zu konzipieren, die in neuen Projekten, Förderprogrammen und Institutionen münden sollen.

Genf-Group-photo
Im September 2022 hat Aserbaidschan durch eine völkerrechtswidrige Invasion die Bedrohungskulisse gegenüber Arzach mithilfe von Angriffen auf das Staatsgebiet der Republik Armenien ausgeweitet und viele hundert Tode zu verantworten. AGBU Germany Präsident Georgi Ambarzumjan gab in diesem Zusammenhang der BILD-Zeitung ein weiteres Interview und äußerte sich über den Armenienbesuch der damaligen Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi. Das Interview war ein wichtiger Beitrag für die Wahrnehmung der Bedürfnisse der in Deutschland lebenden Armenier, da andere Vertreter der armenischen Gemeinde in Deutschland zu diesen Geschehnissen medial nicht zu Wort kamen. Trotz dieser völkerrechtswidrigen Angriffe Aserbaidschans auf die armenischen Grenzstädte fand die 92. Generalversammlung der AGBU wie geplant in Armenien statt. Eine Verschiebung oder gar Absage der Veranstaltung kam für die AGBU nicht in Frage, da sie es als wichtig betrachtete, ihrem Heimatland und seinen Bürgern physisch zu zeigen, dass sie solidarisch mit ihnen sind. Neben Vereinsgründern Georgi Ambarzumjan und Ohanes Altunkaya nahmen auch AGBU Germany Mitglieder Zepiur Azizkhani sowie Marianna Piruzyan am umfassenden Programm teil, das unter anderem den Besuch des Militärpantheons Yerablur zu Ehren der gefallenen Soldaten und der armenischen Mutterkirche in Etschmiadzin vorsah.
Dort hatten sie die Ehre, einen Nachmittag mit dem Oberhaupt der armenischen Kirche, Karekin II, dem Katholikos aller Armenier, zu verbringen und dabei auch unseren sehr geschätzten Bischof Serovpe Isakhanyan aus Deutschland zu treffen. Gegenüber der aus der ganzen Welt versammelten AGBU-Delegierten unterstrich der Katholikos die Bedeutung der AGBU in der armenischen Geschichte und betonte trotz der anhaltenden Aggressionen der Türkei und Aserbaidschans gegen die armenischen Republiken Arzach und Armenien, die Bedeutung des armenischen Muts und Glaubens an die armenische Resilienz und Widerstandsfähigkeit. AGBU-Präsident Berge Setrakian wies in seiner Rede während der Generalversammlung nachdrücklich auf die Dringlichkeit des Augenblicks und auf die tiefgreifenden und existenziellen Bedrohungen hin, denen die Souveränität Armeniens ausgesetzt ist. AGBU Germany Präsident Georgi Ambarzumjan wurde im Rahmen der Generalversammlung die große Ehre zuteil, als ein Vertreter der insgesamt 60 weltweiten Chapter AGBU Germany vorzustellen.
Das sich an die Gerenalversammlung anschließende und auf armenische Jugendliche und Studenten orientierende Programm AGBU ACT (Armenians Come Together) brachte erneut Freiwillige aus Frankreich, den USA und Deutschland zusammen, um Lebensmittelpakete und Haushaltsgeräte an Familien zu verteilen, die aufgrund des türkisch-aserbaidschanischen Krieges gegen Arzach im Jahr 2020 geflüchtet sind. Auch in diesem Jahr nahm AGBU Germany, dieses Mal vertreten durch das Mitglied Marianna Piruzyan, an dem Programm teil und leistete Unterstützung.

Eines der Hauptziele von AGBU Germany ist es, die nächste Generation von armenischen Fachkräften in Deutschland und Europa zu fördern. Aus diesem Grund wurde das AGBU Germany Professional Growth Program ins Leben gerufen, das Studenten, Absolventen und jungen Berufstätigen die unentgeltliche Möglichkeit anbietet, ihren jeweiligen Bewerbungsprozess zu unterstützen und für sie Kontakte zu führenden Unternehmen aus verschiedenen Branchen zu knüpfen. Aktuell nehmen drei Mitglieder der deutsch-armenischen Gemeinschaft an unserem Programm teil, wo sie wertvolle Fähigkeiten und Erfahrungen sammeln, die ihnen bei der Karriereplanung und -entwicklung helfen.

Ein Jahresrückblick dient auch stets der Besinnung auf das große Ganze. Unsere Mutterorganisation AGBU wurde vor 116 Jahren während einer ähnlich schwierigen Zeit für das armenische Volk gegründet, um diesem als Rettungsanker zu dienen. Die damalige Gründung im osmanischen Kairo, trotz der sich verbreitenden Vernichtung durch Massaker und Völkermord, ist ein Paradebeispiel für die unentwegte armenische Resilienz ohne die die armenische Diaspora weltweit nicht existieren würde. Getragen von der Bewunderung der historischen Errungenschaften unserer Mutterorganisation AGBU und vereint in der Anerkennung ihres fortwährenden Einsatzes zur Erhaltung des armenischen Erbes in mehr als 75 Regionen der Welt, möchte AGBU Germany die armenische Gemeinschaft in Deutschland zu Spenden für die AGBU zu animieren.  

Der AGBU Opportunity Fund ermöglicht es, in Krisenzeiten operative Lücken zu überbrücken und Armenierinnen und Armeniern in Not unverzüglich Hilfe zukommen zu lassen. Zu den Hilfsmaßnahmen gehören die Bereitstellung von Lebensmittelpaketen, Zugang zu medizinischer Versorgung und die Deckung dringender humanitärer Bedürfnisse. Wir bitten um Ihre Unterstützung, damit die AGBU und ihre gemeinnützigen Tochterorganisationen auf der ganzen Welt weiterhin in der Lage bleiben, schnell und effektiv auf Notfälle zu reagieren und die armenische Gemeinschaft in Zeiten der Krise zu unterstützen. Jede Spende hilft und wir danken unseren Mitgliedern und Unterstützern im Voraus für Ihren Beitrag.  

Präsidium von AGBU Germany e.V.

Headquartered in Berlin, AGBU Germany is the first German Chapter of the New York-based Armenian General Benevolent Union (AGBU), the world’s largest non-profit organization devoted to upholding the Armenian heritage through educational, cultural, and humanitarian programs across the globe. AGBU has an active presence in 32 countries and 75 cities.

AGBU Germany was founded in 2020 in the awareness of its responsibility towards the Armenians in Germany, Armenia, Artsakh, and the Diaspora. Inspired by the unwavering determination of its mother organization AGBU founded in 1906, and in appreciation and recognition of its continuous achievements, the Chapter fits as a German link into the ranks of international AGBU Chapters as well as into the global Armenian nation.

Paris 1925, meeting of the AGBU Central Board, seated center, Boghos Nubar. Earliest photo available of the Central Board.
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